Connemara Nationalpark

 

 

Eigentlich ist jeder Tag wie der andere und doch immer wieder anders. Der Himmel ist ziemlich verhangen und wir beeilen uns mit dem Einpacken. Wenigstens hat es heute nacht doch nicht geregnet.

Achill Campingplatz
alles trocken verstaut

Am Abend vorher haben wir vom Platzbetreiber den Tipp bekommen, uns unbedingt die Slievemore Geisterstadt anzuschauen. Die Geisterstadt hatte Axel bei der Planung bereits vorher in die Route eingebaut. Sie besteht aus den Überresten von fast 100 traditionellen Steinhäusern, welche von der örtlichen Bevölkerung zum „Booleying“ genutzt wurden. Als „Booley“-Häuser wurden sie in den Sommermonaten bewohnt, um das Vieh am Berghang weiden zu lassen, während die Bewohner in den Wintermonaten in ihre Häuser in den Dörfern Pollagh und Dooagh zurückkehrten.

Die Zufahrt zur Geisterstadt ist aber für Moppeds nicht wirklich gemacht und lädt eher zum Wandern ein. Die Schotterwege sind schmal und seitlich abfallen und nachdem ich fast mein Motorrad weggeschmissen haben, canceln wir den Besuch lieber. Es gibt ja auch noch so viel anderes zu bewundern.

Zufahrt zu Slievemoore
schlechte Wege und Sackgassen

Da es nicht viel Straßen auf Achill Island gibt, müssen wir notgedrungen einige Passagen fahren, die wir gestern bereits überquert haben. Achill Island verlassen wir dann später wieder über die Michael-Davitt-Bridge. Zuvor jedoch machen wir noch einen Abstecher zu den White Cliffs of Ashleam.

Whilte Cliffs of Ashleam
White Cliffs of Ashleam

Nachdem wir die schmale Serpentinenstraße hinter uns gelassen haben, erwartet uns nun von hier oben einer der atemberaubendsten Ausblicke auf Achill Island. Weiter geht es vorbei am Cloghmore Pier und am Spanish Armada Viewpoint.

Cloghmore Pier
Cloghmore Pier

Spanish Armada Viewpoint
Spanish Armada Viewpoint

Hier jagt eine Sehenswürdigkeit die andere. Wir fahren immer weiter entlang der Küste und landen schließlich beim Aasleagh Falls, der fast auf der Grenze zwischen dem County Mayo und dem County Galway liegt. Der breite Wasserfall fällt über einen Felsvorsprung nur wenige Meter tief in den Fluss Erriff und befindet sich kurz vor der Mündung in den Killary-Fjord, dem einzigen Fjord Irlands.

Aasleagh Falls
Aasleagh Falls und Erriff Fluss im Hintergrund

Nach weiteren Kilometern befinden wir uns nun im Connemara Nationalpark. Der Connemara-Nationalpark ist einer der sechs irischen Nationalparks und befindet sich im County Galway.

Connemara-Nationalpark
Connemara Nationalpark

Und gleich zu Beginn finden wir auch Kylemore-Abbey. Kylemore Abbey ist die älteste gotische Benediktinerinnenabtei in Irland mit einer riesengroßen Gartenanlage. Das 1665 gegründete Kloster ist seit 1920 in dem 1871 fertiggestellten Schloss untergebracht. Ein toller Anblick, den sich auch Hunderte anderer Touristen gönnen. Wir suchen uns einen Parkplatz auf dem rammelvollen Gelände, um ein paar Fotos von dem eindrucksvollen Gebäude zu machen. Das Titelfoto dieser Seite ist übrigends die Kylemore Abbey.

Beschreibung
Kylemore Abbey Beschreibung

Das geht heute Schlag auf Schlag. Ich brauche nicht erwähnen, dass solche Zwischenstopp Unmengen an Zeit verschlingen. Wie gesagt: wenn wir uns alles hätten ansehen wollen, wären wohl 6 Wochen Urlaub noch zuwenig gewesen.

Kurz hinter dem Connemara Nationalpark verlassen wir die Hauptstraße und erkunden die Gegend wieder auf kleinsten Straße, die aber immer noch zum Wild Atlantic Way gehören.

Wild Atlantic Way
immer noch auf dem Wild Atlantic Way

Ein weiteres Highlight ist dann die Sky Road. Die Sky Road ist eine 15 Kilometer lange Straße und führt entlang der Streamtown Bay, der Kingstown Bay und der Clifden Bay bis zur Kleinstadt Clifden am Atlantik entlang. Der Name Sky Road rührt von den eindrucksvollen Überblicken über die felsige und zerklüftete Küstenlinie und die sie umgebende Landschaft her, und auch von den teilweise enormen Steigungen der Straße, die dem Fahrer so vorkommen sollen, als ob er in den Himmel fährt.

Sky Road

Heute herrscht hier starker Urlauberverkehr und am Parkplatz mit dem unaussprechbaren Namen "Pointe Amharc Atlantach Fiáin Sky Bothar" tummeln sich viele Besucher, um die fantastischen Blicke auf die vorgelagerten Inseln mit einem Foto einzufangen.

Sky Road
Axel am WAW-Galgen der Sky Road

Auf dem Parkplatz spricht uns ein deutsches Ehepaar aufgrund unserer SE- und HH-Kennzeichen freundlich an und erzählt uns von ihrem Sohn, der ganz in unserer Nähe in Soltau bei der Bundeswehr stationiert ist. Gleiches Ehepaar treffen wir übrigens Tage später am Fuße des Healy Passes auf der Beara Halbinsel in einem kleinen Café. Die Welt ist eben klein...

Jetzt halten wir nirgends mehr an und machen nur noch Fotos im Vorbeifahren von den auf der Strecke liegenden Sehenswürdigkeiten wie das Clifden Castle oder der Pine Island Viewpoint. Zusätzlich müssen wir aus Zeitgründen die ursprünglich geplante Route etwas abkürzen. Irgendwo auf den Route verbinden wir den Tankstopp mit einem Einkauf und gönnen uns diesmal Einweggrill, Sirloin-Steaks und saftige Burger aus Rind.

Gegen 19:30 Uhr stehen die Zelte auf dem Camping- und Mobilheimplatz Spiddal nähe des gleichnamigen Ortes und auf dem Grill bruzzeln bereits Burger und Steaks.

Spiddal Camping
Spiddal Camping

Wir können auf einer großen nicht parzellierten Wiese stehen und uns richtig breit machen. Mit 30,- EUR für die Übernachtung mit zwei Zelten und drei Personen ist es hier äußerst günstig. Einzig die Toiletten und Waschräume sind etwas weit weg, aber damit können wir leben.

Axel beim Grillen
Endlich mal wieder ein Stück Fleisch - da lacht das Grillmeisterherz

Wir lecken uns die Finger ab und lehnen uns entspannt in den Faltsessel zurück. Was für ein schöner Tag. Um 22:00 Uhr müssen wir uns satt, zufrieden und glücklich ins Zelt verziehen, da draußen mehr Midges umherschwirren als Aerosole. Und wer es noch nicht mitbekommen hat: der angekündigte Regen ist ausgeblieben. Wir haben heute nicht einen Tropfen abbekommen.

Statistik pro Person:
gefahren: 286 KM
Kosten für Benzin: 28,31 € (Liter  Ø 1,65 €)
Übernachtung Spiddal Camping: 10,00 €

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