das große Finale

 

 

Zimmer gut, Bett gut, Frühstück gut (endlich mal wieder Käse und Wurst), alles gut.

Viel zu früh stehen wir auf und sind dementsprechend auch viel zu früh am Check-In des Eurotunnels. Wir haben massig Zeit und gucken blöde in der Gegend rum. Es ist neun Uhr und unser Zug fährt erst um 10:20 Uhr.

Warten auf den Zug
viel zu früh da - unser Zug fährt erst 10:20 Uhr

Keine Ahnung mehr, wie wir die Zeit rumbekommen haben. Aber dann steht da doch tatsächlich "boarding". Wir setzen uns in Bewegung und kommen nicht wirklich weit. Hinter der nächsten Kurve müssen wir schon wieder warten. Mittlerweile wird es warm...

schon wieder warten
schon wieder warten

Während sich innerhalb der nächsten Stunde die Reihen mit den Autos neben uns in Bewegung setzen, stehen wir immer noch auf einem Fleck. Unmut macht sich breit, es ist bereits 11:00 Uhr und unser Zug schon lange weg. Nach lautem Hupkonzerten und Gemotze bekommen wir die Durchsage, dass sich der Transport aufgrund unerwarteter Kapazitätsprobleme verzögert. Wa?

Wir kommen ins Gespräch mit einer neben uns stehenden Engländerin. Ihr Englisch ist fantastisch, wir verstehen jedes Wort und später auch den Grund, wieso. Sie unterrichtet am College und hat immer internationale Studenten, daher achtet sie sehr auf ihr "clear" English. Sehr nett, die Dame und sogar ein bisschen witzig.

Endlich geht es weiter. Aber wieder nur ein bisschen. Wir stehen quasi schon an der Einfahrt zum Zug, dennoch dürfen erst die Autofahrer passieren. Ein Harley-Fahrer mit Langgabel nutz die Pause, um die Harley warmzufahren oder selber nicht einzurosten und dreht zur Belustigung aller ein paar Kreise.

Einfahrt Eurotunel
Clown Harley Fahrer

Dann endlich geht es los. Der Zug setzt sich mit eineinhalb Stunde Verspätung in Bewegung. Die ganze Überfahrt dauert nur 40 Minuten und kurze Zeit später verlassen wir den Zug in Calais.

im Zug Eurotunnel
im Zug durch den Eurotunnel

Im Prinzip ist diese Durchfahrt sehr komfortabel und schnell, wenn denn alles planmäßig laufen würde.

Das europäische Festland hat uns wieder und somit dürfen wir wieder rechts fahren. Das Gewöhnen dauert keine 5 Minuten, da ist alles wieder wie immer.

Es geht über mautfreie Autobahnen durch Frankreich und Belgien bis nach Antwerpen. Kurz vorher versucht Axel einen Mörderstau zu umfahren und tappt in die Mautfalle. Keine Chance zu entkommen und wir müssen 21,- EUR bezahlen. Weiter geht´s, wir haben Stallgeruch. Bei Apeldoorn legen wir noch eine Tankpause ein. Hier wird klar, dass für uns drei nun die gemeinsame Reise endet und sich hier die Wege trennen. Während Axel und ich gerne heute noch bis an die Ostsee fahren wollen, möchte Micha in der Nähe nur noch sein Zelt aufschlagen und entspannen.

Wir lassen kurz die Reise noch einmal vor dem geistigen Auge ablaufen und bestätigen, dass es eine unglaublich schöne und spannende Motorradtour gewesen ist. Wir waren 20 Tage unterwegs, haben unendlich viel gesehen und trotzdem fühlt es sich an wie ein Kurzurlaub.

Mit einem weinenden Auge verabschieden wir uns von Micha und setzen die Reise fort. Bilder gibt es nicht mehr, da alle Kameras in den Koffern verschwinden. Wir fahren in die Nacht hinein und überqueren dann in der Nähe von Oldenzaal die deutsche Grenze.

Bei Lotte geht es auf die A1, die uns nun bis nach Dahme an die Ostsee führen wird. Auf der Raststätte Grundbergsee legen wir noch einmal eine Tankpause (Benzin E10 2,119 €) ein und ziehen uns wärmere Fleeceklamotten drunter. Außerdem postet uns Micha ein paar wirklich schöne Fotos seines Campingplatzes für heute Nacht.

Camping bei Apeldoorn
Michas "Zeltnachbar"

In völliger Dunkelheit erreichen wir gegen 1:45 Uhr mit 926 Kilometern auf der Uhr dann Dahme an der Ostsee und es macht sich sofort so ein wohliges Gefühl der Entspannung, der Befriedigung, der Erleichterung breit. Ich kann nicht detailliert beschreiben, was nach 6.000 Kilometern in einem vorgeht, weiß aber, dass es mal wieder eine dieser Reisen war, die ich nie und nimmer vergesse und auch nicht missen möchte.

Nachtrag: Das erste Mal auf allen meinen Reisen tut mir nicht der Popo weh. Das fällt mir erst später auf, aber so soll es ja auch sein. Dank Wunderlich Comfortsitzbank und zusätzlichem Cover-Netz gibt es keine Probleme mehr. Ist zwar doppeltgemoppelt, aber mir hilft es.

Fazit: Tja, was soll man schreiben. Jeder hat andere Schwerpunkte und andere Vorstellungen. Für uns war es eine unglaublich schöne Reise mit Schwerpunkten aufs "Erfahren" der Landschaft und weniger auf Museumsbesichtigungen. Der Wild Atlantic Way ist eine echte Herausforderung (aber kein Geheimtipp mehr) und wirklich ein Muss für jeden Motorradfahrer, der Irland bereist.

Schreibt uns gerne an, wenn ihr hier etwas vermisst oder mehr über etwas wissen wollt.

Bine & Axel & Micha

Statistik pro Person:
gefahren: 926 KM
Kosten für Benzin: 102,79 € (Liter  Ø 1,85 €)
Passage Eurotunnel: 62,00 €
Übernachtung: keine

Gesamtkosten pro Person (gerundet):
Benzin: 625,- €
Übernachtung: 425,- €
Fähren: 350,- €
Verpflegung und Kleinkram: 400,- €
Sonstiges: 100,- €
GESAMT: 1.900,- €

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